Eine #Glosse zu günstigem Wohnraum
Jeder(!) Immobilieninvestor will ein dickes Plus. Rechnen wir mal (fiktiv)
Investor X baut 100 Wohnungen in einem Haus. 10 Millionen Euro hat ihn das gekostet und 20% günstige Wohnungen hat er versprochen. Diese 20 Wohnungen sind jeweils 30 qm und kosten 280 Euro Kaltmiete. Das ist okay. Für diese Wohnungen hat der Investor Förderungen bekommen, so dass ihm der Gesamtbau statt 10 nur 9 Mio gekostet hat. Die anderen 80 Wohnungen gehen auf den freien Markt. Die sind auch nicht 30 qm sondern zwischen 80 und 110 qm und auch in der "Grundausstattung" mit besseren Elementen. Ein klassisches Beispiel sind z.B. automatische Aussenrollos, auf die die 20 Wohnungen verzichten müssen. Und natürlich auch keine Frage, dass die günstigen 20 Wohnungen am nächsten an der Straße liegen. "Billig" muss ja auch irgendwie rechtfertigt werden.
Aber gut, kommen wir wieder zu den anderen 80%. Wie gesagt, je Einheit zwischen 80 und 110 qm. Und da haben wir je Wohnung dann ne durchschnittliche Kaltmiete von 2400 Euro, also irgendwas zwischen 20 und 30 Euro je qm. Da reibt sich der Investor die 👐 . Dieses doofe unrentable Sozialwohnungsding irgendwie erfüllt und das Plus stimmt dennoch in der Kasse. Kommt dann auch gerne vor, dass der Investor besonders jammert, dass ja alles so teuer ist beim Bauen und auch schon das Grundstück sooooo viel gekostet hat. Da drückt dann manch eine Partei und auch die Stadtverwaltung gerne mal ein Auge zu und sagt: "Haste ja Recht, komm, reicht, wenn du 5 Wohneinheiten ein bisschen günstiger machst."
Die Lösung: Nicht ganz einfach. Da Bundes- und Landesgesetze vieles beeinflussen und kommunal dann Bebauungsplan und weitere Gedönse. Und unter diesen Voraussetzungen wird sich das Preisspielchen NIE ändern können. Aber klaro, kannste kommunal sagen. Okay, wir gründen ne gemeinwohlorientierte Wohnungsgenossenschaft und über die läuft ab jetzt alles, was neu gebaut wird. Da bekommen wir über ne Förderung von Land und Bund qm-Preise von 8 Euro hin, aber nicht nur für kleine 30qm-Butzen, sondern auch für Familien mit 2 oder 3 Kids. Und für die anderen 50% neuer Wohnungen liegt der Preis nicht Richtung 30 Euro je qm....sondern bei 14 oder 16 oder vielleicht auch mal max. 18 Euro (ist halt Kölle und nicht Eifel hinterste Ecke)
Denn: Wenn man will, geht das auch.....aber weder eine politische Mehrheit gäbe es dafür und.....was denkt ihr, wie da die ein oder andere "Lobby-Organisation" steil gehen würde....
P.S.: Diese Glosse behandelt jetzt nur das Thema Neubau und Mieten. Neubau und Kaufen oder Mietpreise von Bestandwohnraum wären dann nochmals 2 andere von weiteren diversen Wohnraum-Glossen.....
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