Viva Colonius!
Mit dem Einstellen von Haushaltsmitteln für ein Gutachten – auf Initiative unserer Ratsgruppe GUT – ist ein erster Schritt getan um der Wiedereröffnung des Colonius ein Stück näher zu kommen.
Ob wir auf den Colonius „bald wieder rauf dürfen“ ist jedoch allein mit der Erstellung eines Gutachtens noch nicht sicher, sondern Gegenstand der Untersuchung.
Den Colonius wieder zu bespielen ist seit etlichen Jahren nicht nur unser Anliegen, viele Initiativen haben bei der „Deutsche Funkturm GmbH“ angeklopft, bislang sind alle gescheitert. So bleibt unser Fernsehturm für die Öffentlichkeit weiterhin, seit rund 20 Jahren geschlossen.
Im Rat haben wir in den vergangenen Jahren einige Anfragen zum Colonius gestellt, stießen bei der Verwaltung aber bislang auf kein Interesse. Der Turm gehört nicht der Stadt, also habe sie auch keine Möglichkeiten etwas für eine Wiedereröffnung zu tun – dies bezweifeln wir jedoch!
Grundproblem ist mangelnder Brandschutz, teuerster Faktor hier die benötigte Erneuerung des Fahrstuhls: rund 15 Millionen Euro sind dafür im Gespräch.
Auf der Suche nach einer Lösung waren wir auch mit der Deutsche Funkturm GmbH (Teil der Telekom-Gruppe) in Kontakt. Ein Mitarbeiter bestätigte uns das Interesse der Telekom die Aussichtsplattform wieder zu eröffnen. Zwei große Brocken stehen diesem Ansinnen jedoch im Weg:
Die Telekom will diese Plattform nicht selbst betreiben, dabei wäre dies als Werbemaßnahme für die Telekom eigentlich naheliegend. Doch der Markt für neue Kunden gilt in Köln durch das starke Auftreten von Netcologne für die Telekom „als verstopft“. Es lohnt sich nicht sich hier zu engagieren …
Andererseits ist die Telekom aber auch nicht bereit ihre magentafarbenen leuchtenden riesigen Ts wieder abzuschrauben. Dies macht es für andere Investoren jedoch nahezu unmöglich selbst aktiv zu werden. Ein großer Investor steckt zig Millionen Euro in den Turm, kann außen aber nicht für sich werben, sondern macht stattdessen weiterhin Werbung für die Telekom? Undenkbar!
Was also tun?

Lösungsansätze heraus zu arbeiten soll nun genau Untersuchungsgegenstand eines noch zu vergebenden Gutachtens werden. Für dieses Gutachten werden auf unsere Initiative hin nun 50.000 € im Haushalt bereit gestellt. Ein paar zu prüfende Hinweise haben wir schon heute:
- Rechtliche Prüfung – Ist die Telekom nicht verpflichtet die Zugänglichkeit für die Öffentlichkeit zu gewährleisten?
- Brandschutz – die Nutzung im bisherigen Ausmaß wurde untersagt. Doch unter welchen Bedingungen (weniger Besucher etc.) wäre sie wieder zulässig?
- Was kann die Stadt tun?
- Touristische Attraktivierung des Standortes Colonius?
- Selbst als Pächterin der Plattform auftreten?
- Wirtschaftsförderung – Kann die Stadt einen Pächter unterstützen? Ein Darlehen für den Aufzug gewähren/vermitteln?
Im Idealfall wird uns das Gutachten verschiedene Wege zur Wiedereröffnung aufzeigen. Mit unterschiedlichen Chancen und Aufwand für die Stadt Köln, wir sind uns sicher, dass darunter auch ein Weg ist den die Kölner*innen gehen wollen. Wir bleiben dran!
Warum sich den Colonius stark machen? Wir halten einen möglichen Besuch des Colonius für ein hervorragendes “niederschwelliges” Kulturangebot in unserer Stadt. Die Kölner*innen wollen auf den Turm, wie auch eine aktuelle Umfrage des EXPRESS belegt.
Von oben auf die eigene Stadt schauen: sie erläutert bekommen, sie verstehen und sie als schützenswertes Zuhause begreifen!