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Die 44. und letzte Ratssitzung - Ratsrückblick vom 4. September

Nun war es soweit: die 44. und damit letzte Ratssitzung der Ratsperiode 2020-2025 stand an. So ziemlich genau 10 Tage vor der Kommunalwahl in Köln versprach es mal wieder eine besonders spannende Sitzung zu werden. Nur unbequeme Entscheidung möchte so knapp vor einer Wahl natürlich keine:r mehr treffen. So glänzte die CDU Fraktion ein weiteres Mal mit ihrem mittlerweile fast einjährigem "Beratungsbedarf" zur Erhöhung der Parkgebühren, die sie so scheinbar vor ihren Wähler:innen nicht vertreten kann, ablehnen möchte sie sie aber wohl auch nicht. Nachdem dann also einige Tagesordnungspunkte erneut geschoben wurden, war doch nicht mehr allzu viel übrig. Doch wer nun dachte, es würde eine kurze Ratssitzung werden, der hat sich gewaltig getäuscht...

Grüngürtel-System: Weltkulturerbe jetzt! - ...große Kirchen haben andere auch

Eins unserer größten Anliegen ist seit jeher der Schutz des Grüngürtels. Unsere Sachkundige Einwohnerin Caro Michel hatte hierfür einen Antrag entwickelt, mit dem die Verwaltung beauftragt werden sollte, die beiden Grüngürtel und die sie verbindenden Radiale bei der Kultusministerkonferenz als UNESCO-Weltkulturerbe vorzuschlagen. Alle Hintergründe zum Antrag können auch in diesem Blogbeitrag nachgelesen werden. Unsere Ratsfrau Isa hat in ihrer Rede auch nochmal deutlich gemacht, warum wir den Grüngürtel zum Weltkulturerbe erklären sollten:

Am Ende wurde dieser Antrag jedoch mehrheitlich abgelehnt, eine der Gründe sei, das dauere ja so lange, bis der Grüngürtel dann tatsächlich zum Weltkulturerbe erklärt würde... klar, wann haben wir in Köln schon Dinge beschlossen, die lange dauern werden...

Jede Parzelle zählt! Bestandsschutz für alle Kleingärten

Wer kennt die Geschichte nicht: ständig wird betont, wie wichtig Kleingärten sind, aber wenn dann ein neues Wohnbauprojekt ansteht oder eine Schule dringend gebaut werden muss, ja dann ist das nun mal wichtiger. Und dann wird immer wieder hier und da etwas von den Kleingärten abgezwackt. Dabei gibt es in Köln so viele bereits versiegelte Flächen, Baulücken oder andere geeignete Orte für das nächste Wohnprojekt. Um Kleingärten also endlich zu schützen, haben wir einen Antrag eingebracht, um den Bestandsschutz für alle städtischen Kleingartengrundstücke in den entsprechenden Bebauungsplänen, Flächennutzungsplänen und sonstigen relevanten städtischen Planungsdokumenten verbindlich zu verankern. Neben den Hintergründen zum Antrag in diesem Blogbeitrag hat auch Isa nochmal betont, warum der Antrag nötig ist:

Dieser Antrag wurde zunächst nicht im Rat abgelehnt (wer ist schon gegen den Schutz von Kleingärten?), sondern in die relevanten Fachausschüsse verwiesen. Wir sind gespannt, wie es hier weitergehen wird.

City Maut und Lärmblitzer - Rechtsgrundlagen müssen her!

In einem weiteren Antrag sollte die Verwaltung aufgefordert werden, sich bei Bund und Land dafür einzusetzen, dass entsprechende Rechtsgrundlagen für eine sogenannte "City Maut" sowie den Einsatz von Lärmblitzern geschaffen werden. Beide Instrumente sollen hierbei vor allem dem Lärmschutz dienen und so positive Effekte auf die Gesundheit von Menschen, die in der Stadt leben, erzielen. Auch dieser Antrag fand jedoch keine Mehrheit im Rat und wurde abgelehnt, obwohl die Notwendigkeit, etwas gegen "Poser:innen" auf allen betroffenen Verkehrsschneisen zu tun, durchaus auch von anderen Fraktionen betont wurde. Wir sind gespannt auf deren Alternativen.

Wahlkampf-Thema Nr. 1: der Neumarkt

In den letzten Wochen hatte sich zunehmend herauskristallisiert, dass das große Wahlkampfthema die Situation am Neumarkt ist. So war es auch wenig verwunderlich, dass es hierzu einen Vorschlag zur Aktuelle Stunde der SPD-Fraktion (die jedoch nicht gehalten wurde) sowie einen Dringlichkeitsantrag der CDU-Fraktion gab. Letztere hatte vorgeschlagen, den Drogenkonsumraum nach Kalk zu verlegen. Unsere Ratsfrau Isa fand deutliche Worte für die Situation am Neumarkt und die Absurdität, in einem Schnellschuss das Problem einfach aus den Augen der Öffentlichkeit und mal wieder nach rechtsrheinisch abzuschieben.

Was sonst noch so los war

Ein striktes Betretungsverbot für den Rhein gibt es glücklicherweise vorerst nicht, so wurde "nur" ein Badeverbot beschlossen und knöcheltiefes im Wasser waten soll weiterhin möglich sein. Außerdem wurde das Konzept "Soziales und innovatives Wohnen" beschlossen, hier hat die Verwaltung wirklich gute Arbeit geleistet und ist auf einem guten Weg für alternative Wohnformen auf städtischen Grundstücken.

Ein kleines Highlighz möchten wir euch natürlich nicht vorenthalten, viel Spaß beim Redebeitrag von Ratsfrau Karina zum absurden Antrag der CDU-Fraktion zu den Kölner Lichtern:

Nun geht es in den Endspurt vor der Kommunalwahl. Wir möchten uns bei all unseren Ratsmitgliedern, die in den letzten fünf Jahren für uns im Rat saßen, bedanken. Ein ganz besonderer Dank geht an unsere Nippeser Fraktion und die mittlerweile fast zwei Jahre alte Ratsgruppe KLIMA FREUNDE & GUT mit allen Ratsmitgliedern und Sachkundigen Einwohner:innen, die den Weg geebnet haben für die Wiedervereinigung der beiden Wähler:innen-Gruppen und gezeigt haben, wie gut wir gemeinsam Dinge schaffen können.